Fragen und Antworten zu ArchiMate®

Fragen und Antworten zu ArchiMate®

Die Modellierungssprache ArchiMate® hat in den zurück­liegenden Jahren eine zunehmende Anwendung in der Praxis erfahren. Doch es gibt eine Reihe von Fragen zum Einsatz von ArchiMate®, die wir immer wieder aufgeworfen sehen und daher in diesem Blogbeitrag adressieren möchten.

Warum sollte ich ArchiMate® einsetzen?

ArchiMate® ermöglicht eine einheitliche Darstellung über verschiedene Ebenen und Aspekte der Unternehmens­architektur. So lässt sich unter Einsatz ein und derselben Sprache die Architektur in ihren Zusammenhängen abbilden und bspw. von der Strategie in die Umsetzung abtauchen. Das wiederum erleichtert die Kommunikation, Planung und Entscheidungs­findung in Bezug auf Architektur­fragestellungen.

Lässt sich ArchiMate® nur für die Modellierung auf einer höheren Abstraktionsebene nutzen?

Nein, man kann ArchiMate® sehr wohl auch für die Modellierung auf Lösungsebene einsetzen. Uns sind in der Vergangenheit schon etliche Lösungs­architektur- und Applikationsdokumente begegnet, die effektiv Gebrauch von ArchiMate® gemacht haben. An einem bestimmten Punkt der Modellierung wird man jedoch ggf. zu anderen Sprachen abspringen müssen, um sich deren größere sprachliche Reichhaltigkeit in bestimmten Domänen zunutze machen zu können.

In welchem Verhältnis steht ArchiMate® zu anderen Modellierungssprachen?

ArchiMate® macht andere Modellierungssprachen wie BPMNTM (Business Process Model and Notation) und UML® (Unified Modeling Language) nicht obsolet. Die Sprachen können einander gut ergänzen. Während sich ArchiMate® als „Umbrella Language“ für die ebenen- und domänen­übergreifende Modellierung der Architektur anbietet, kommen andere Sprachen, die eine größere Konzeptvielfalt in ausgewählten Bereichen bieten, oftmals dann ins Spiel, wenn es sehr detaillierte Sachverhalte innerhalb bestimmter Architektur­domänen zu modellieren gilt. Um von abstrakteren zu detaillierteren Sichtweisen navigieren zu können, wird es dann erforderlich sein, die unterschiedlichen Sprachkonzepte aufeinander abzubilden bzw. miteinander in Beziehung zu bringen.

Inwiefern ist ArchiMate® für die Modellierung der Geschäftsarchitektur geeignet?

Auf Basis der Motivation-, Strategy- und Business-Layer-Konzepte, die es mitbringt, unterstützt ArchiMate® die Erstellung und Abbildung von Business Architecture Blueprints gemäß dem BIZBOK® Guide (A Guide to the Business Architecture Body of Knowledge®). Ebenso kann es für die Abbildung einer Mehrzahl der Konzepte eingesetzt werden, die unsere Business Architecture Triangle vorsieht.

Muss ich die gesamte Sprache nutzen?

Nein, es ist letztlich wie bei einer natürlichen Sprache – es gibt eine Reihe von grammatikalischen Strukturen und Vokabeln, die wir nicht zwingend regelmäßig nutzen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn wir eine neue Fremdsprache lernen. Unsere Erfahrung zeigt, dass man gut damit beraten ist, sich zunächst auf einen Teil der ArchiMate®-Sprachkonzepte zu fokussieren, und zwar auf einen solchen, der es ermöglicht, die vorherrschenden Belange („Concerns“) zu dem entsprechenden Zeitpunkt hinreichend zu adressieren.

Ist ArchiMate® nur für den Gebrauch durch Architekten gedacht?

Nein, wenn das der Fall wäre, würde es nur eine begrenzte Hilfestellung in der Kommunikation untereinander liefern – und das ist letztlich eine Kerneigenschaft einer jeden Sprache. Wesentlich ist es daher, dass die Sprache auch für die Kommunikation mit Stakeholdern eine Verwendung findet. Die grundlegende Frage lautet dann nicht ob, sondern „wie viel“ ArchiMate® zum Einsatz kommen sollte. Das wiederum hängt ein Stück weit von dem jeweiligen Publikum ab, mit dem man es zu tun hat. Grundsätzlich sollte man die Anzahl an Konzepten, insbesondere Beziehungen (die sich auch durch Verschachtelung oder andere Formen grafischer Platzierung bzw. Positionierung der Elemente zueinander ausdrücken lassen, wie bspw. durch Matrizen), überschaubar halten.

Kann ArchiMate® mit anderen Methoden und Frameworks kombiniert werden?

Ja, ArchiMate® lässt sich z.B. in Ergänzung zu TOGAF® (The Open Group Architecture Framework) nutzen, um eine einheitliche Abbildung von Bausteinen in verschiedenen Typen von Artefakten sicherzustellen. Darüber hinaus hat es sich auch als nützlich erwiesen für die Erstellung von Sichten, die Architektur­dokumente basierend auf dem arc42-Template typischerweise vorsehen. Ein weiteres Beispiel ist Domain-Driven Design, in dessen Kontext sich ArchiMate® einsetzen lässt, um Bounded Contexts mitsamt ihrer Abhängigkeiten zu identifizieren und darzustellen.

Würden Sie gerne mehr über ArchiMate® erfahren (z.B. in unseren Schulungen) oder sind Sie interessiert an einem Austausch dazu, wie wir Ihnen dabei helfen könnten, die Sprache wirksam zum Einsatz zu bringen? Dann freuen wir uns über Ihre Nachricht.

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